Wir werden oft angefragt, wo man ein motorisiertes Trotti bekommt. Die Antwort ist einfach, so etwas kauft man nicht, man baut es selber!
Es gibt nun ganz verschiedene Wege, um ein eigenes Trotti zu bauen.
Umbau eines Rollers
Die wahrscheinlich einfachste und günstigste Art. Wenn man bei einem Roller alle Verschalungen und Plastikteile entfernt, sieht er nämlich einem Trotti schon recht ähnlich. In den meisten Fällen
muss nun, um auf dem Trittbrett sicher stehen zu können, der Rahmen noch etwas verlängert werden. Aber aufgepasst: Je länger das Fahrzeug, desto unhandlicher wird es. Dies trifft vor allem auf
engen Rundkursen an.
Der grosse Vorteil bei einem Roller ist aber, dass man alle Teile die man benötigt bereits hat. Bei Eigenbauten gibt es oft Probleme bei der Beschaffung und Einbau von Komponenten wie Motor,
Antrieb, Räder, Bremsen, Federung etc.
Nachteilig bei der Rollervariante wirken sich meist mangelhafte Spritzigkeit des Motors sowie der eher ungünstige Drehmomentverlauf des Wandlers aus. Aber auch da gibt es einige Tricks und
Kniffe.
Abändern eines Motorrades oder Töfflis
Hier wird der geneigte Trottikonstrukteur bereits etwas mehr gefordert. Auch kann diese Variante, wie ein Rundgang durchs Fahrerlager zeigt, zum Teil schon recht teuer werden.
Ein Töffrahmen (im speziellen ein Motocross Rahmen) eignet sich theoretisch am besten zum Bau eines Trottis. Die Federung, die Länge, die Kraftübertragung und der Motor sind optimal aufeinander
abgestimmt. Und genau da liegt das Problem. Um nämlich die Forderung des Reglements "... über dem Trittbrett dürfen sich keine tragenden Rahmenteile befinden ..." erfüllen zu können, muss der
Rahmen und mit ihm die grossen Vorteile durchtrennt werden. Ein Grund dafür ist, dass das Gefährt eben wie ein Trotti aussehen soll (ebenfalls vom Reglement gefordert).
Ein weiteres Problem ist die Beschaffung von geeigneten Rädern. Das mag zwar etwas unglaublich tönen, es ist aber wirklich nicht einfach, ausser man hat ein grosses Budget.
Hat der Trottibauer diese Probleme jedoch gelöst, steht ihm mit Sicherheit ein sehr schnelles und handliches "Geschoss" zur Verfügung.
Als nachteilig muss man jedoch die Optik eines solchen Trottis bezeichnen. Leider sieht es in den wenigsten Fällen wirklich wie ein "klassisches" Trottinett aus.
Aufbau eines Antriebes auf ein bestehendes Trottinett
Leider gibt es nur wenige Motortrottis, die auf einem "echten" Trottirahmen aufgebaut sind. Dabei ist doch diese Variante die ursprünglichste von allen und sieht erst noch am Besten aus. Auch der
finanzielle Rahmen wird mit einer solchen Konstruktion an der untersten Grenze liegen.
Der Grund liegt vielleicht darin, dass einige Nachteile bestehen. Ein richtiger Tretroller ist meist für Kinder ausgelegt. Der Rahmen, die Lenkung und die Bremsen müssen massiv verstärkt
werden.
Eine Federung hilft gänzlich, da hilft nur Nachrüsten oder Kraft-training in Armen und Beinen. Die kleinen Räder sind an der Belastungsgrenze und in schwerem Gelände ist damit fast kein
fort-kommen mehr.
Aber trotz aller Nachteile kann man diese Variante eigentlich nur empfehlen.
Kompletter Eigenbau
Hier zeigt sich das Können des wahren Trottibauers! Es ist sicher eine aufwendige Sache, ein Trotti von Grund auf selber aufzubauen, aber garantiert auch eine lohnenswerte. Dem Einfallsreichtum
sind bis auf die Einhaltung des Reglements praktisch keine Grenzen gesetzt. Man hat freie Wahl mit Art und Anzahl der Motoren, eine clevere Federung bringt bedeutende Vorteile....
Meist werden solche Trottis auch optisch sehr schön gebaut.
Sicherheit
Beim Bau eines Trottis ist das Reglement strikte einzuhalten. Dies gilt speziell für die Punkte, welche die Sicherheit betreffen.
Dabei geht es nämlich nicht nur um die eigene Gesundheit des Fahrers, sondern auch um die Sicherheit der anderen Piloten und um die der Zuschauer.
Tüftlergeist / Plausch
Bei all der Theorie muss eines noch einmal betont werden: Motortrottifahren ist ein Plausch und das soll auch so bleiben. Denn hier kann man seine Ideen noch frei walten lassen. Daran haben dann
nicht nur die Fahrer, sondern auch die Zuschauer ihre Freude.
Und das ist doch das wichtigste.
Zu Schluss
Ein Motortrotti, wie es oben beschrieben wird, ist ein Rennfahrzeug. Und ein solches Gefährt gehört auf eine geeignete Rennstrecke und auf gar keinen Fall in den öffentlichen Verkehr!